Im Jemen arbeiteten unsere Teams in zwölf Krankenhäusern und Kliniken und unterstützten mehr als 20 Gesundheitseinrichtungen in 13 Provinzen des Landes.
- Im April 2019 konnten wir unsere Aktivitäten im chirurgischen Krankenhaus in Aden wieder aufnehmen. Aufgrund der anhaltenden Gewalt behandelten wir dort vor allem Verletzte und Verwundete, allein im August vergangenen Jahres 800 Patient*innen. In Abs in der Provinz Hadscha unterstützten wir das Krankenhauses. Es ist die einzige fachmedizinische Einrichtung für 1,2 Millionen Menschen in der Gegend. In der Provinz Ibb arbeiten unsere Teams in der Notaufnahme, im Operationssaal und auf der Intensivstation eines Krankenhauses im Bezirk Dhi As-Sufal.
- In den meisten Provinzen, in denen wir tätig waren, leisteten wir medizinische Hilfe für Mütter und Kinder. In Hadscha, Saada, Amran, Ibb und Tais versorgten unsere Mitarbeiter*innen 7.326 mangelernährte Kinder stationär. Unser medizinisches Personal und Hebammen begleiteten in Hadscha, Ibb und Tais Schwangere bei der Geburt ihrer Kinder. Da die Frauen aufgrund des Konfliktes oft viel zu spät in den Kliniken ankommen, sterben Mutter und Kind viel zu oft wegen Frühgeburten, Sauerstoffmangel bei der Geburt oder an schweren Infektionen. Angesichts der dramatischen Lage haben wir in al-Qanawes mit dem Bau einer Geburtshilfeklinik begonnen.
308.900 ambulante Sprechstunden
31.000 Entbindungen
27.100 chirurgische Eingriffe
75.800 stationäre Neuaufnahmen
35.100 Cholera-Behandlungen
1.150 Masern-Behandlungen - Darüber hinaus behandelten wir im Jemen Tausende Patient*innen, die an Infektionskrankheiten wie Cholera, Masern, Diphtherie und Dengue-Fieber erkrankt sind.
- Angriffe, die auch vor Gesundheitseinrichtungen nicht halt machen, erschweren die medizinische Versorgung der Menschen im Land. Sechs Mal wurden bereits Einrichtungen von Ärzten ohne Grenzen seit Beginn des Konflikts bei Luftangriffen getroffen. Krankenhäuser müssen geschützt sowie die Sicherheit des medizinischen Personals, der Patient*innen und Betreuer*innen garantiert werden.
Ärzte ohne Grenzen bot erstmals 1986 Hilfe in Jemen an.
20. Mai 2020