Im Jahr 2019 boten wir vor allem qualitativ hochwertige allgemein- und fachmedizinische Hilfe für Geflüchtete, Migrant*innen und die libanesische Bevölkerung.
- Seit 1976 sind unsere Teams im Libanon im Einsatz. Als Reaktion auf den Bürgerkrieg im Land damals begannen medizinische Teams im den Süden des Landes und in Beirut ihre Hilfe.
- Seit dem letzten Jahr erlebt der Libanon politische Unruhen. Die libanesische Währung hat seit Oktober 2019 über 70 Prozent ihres Wertes verloren, und viele Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze. Täglich kämpfen sie mit Stromausfällen, einem Mangel an sauberem Trinkwasser und einer eingeschränkten öffentlichen Gesundheitsversorgung.
- Mit der wachsenden Armut im Libanon sind immer mehr Menschen auf das öffentliche Gesundheitssystem angewiesen, da sie sich eine private Versorgung nicht mehr leisten können. Mittlerweile sind über 600 Mitarbeiter*innen von Ärzte ohne Grenzen im gesamten Land im Einsatz.
- In der Bekaa-Ebene, wo Tausende syrische Flüchtlinge auf engstem Raum leben, betreuten wir Kliniken in Arsal, Hermel, Baalbek und Madschdal Andschar. Unsere Teams leisteten dort medizinische und psychologische Hilfe. Unsere Hilfe im Libanon schloss auch ein fachpädiatrisches Projekt in Zahle ein, dort boten wir Notfall-Sprechstunden, pädiatrische Intensiv-Versorgung und die Behandlung von Thalassämie (ugs.: Mittelmeeranämie) im Elias Hraoui-Regierungskrankenhaus an. In Bar Elias versorgten wir Patient*innen mit chronischen Wunden, vor allem Brandwunden, und nahmen chirurgische Eingriffe vor.
217.600 ambulante Sprechstunden
10.700 psychologische Einzelgespräche
4.850 Entbindungen
8.880 stationäre Neuaufnahmen - In Wadi Khaled leistete Ärzte ohne Grenzen medizinische und psychologische Unterstützung für Flüchtlinge und Libanes*innen. In Tripolis und Al Abdeh versorgten die Teams Menschen mit chronischen Krankheiten, boten Beratung bei der Familienplanung und psychologische Hilfe an. Zudem starteten wir 2019 ein neues Forschungsprojekt: eine Machbarkeitsstudie zur Versorgung von Patient*innen mit einer Herzkreislauferkrankung in einem Flüchtlingslager mit einer Kombination von Medikamenten als feste Dosis.
- Im Rahmen der Hilfe im Libanon boten wir sexuelle und reproduktive Gesundheitsversorgung und psychologische Hilfe im Schatila-Flüchtlingslager und in der Familienklinik im Lager Burdsch al-Baradschneh, im Süden Beiruts, an und behandelten chronische Krankheiten.
- Zudem waren wir in der Geburtsklinik im Rafik-Hariri-Universitätskrankenhaus tätig.
- Auch im Flüchtlingslager Ein-al-Hilweh, im Süden des Landes, setzten wir unseren Einsatz fort.
Ärzte ohne Grenzen bot erstmals 1976 Hilfe im Libanon an, für syrische Libanon-Flüchtlinge seit 2011.
09. September 2020