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Flüchtlinge und Vertriebene

© Albert Gonzalez Farran

    Über 50 Millionen Menschen fliehen vor Krieg oder Verfolgung auf der ganzen Welt.

    MSF greift überall in der Welt ein, um Flüchtlinge und Vertriebene mit dem Nötigen zu versorgen und ihnen psychologische Hilfe und die lebensnotwendige Nahrung zu geben. MSF errichtet Krankenhäuser in den Flüchtlingscamps, hilft den Frauen sicher zu gebären, impft Kinder, um Epidemien vorzubeugen und sorgt für sauberes Trinkwasser.

    Internationales Recht

    Flüchtlinge fallen unter das internationale Recht. Das Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) ist für die Durchführung und Koordinierung von internationalen Maßnahmen zum Schutz der Flüchtlinge verantwortlich und bemüht, das Flüchtlingsproblem weltweit zu lösen. Sein größtes Anliegen ist es, die Rechte und das Wohlergehen der Flüchtlinge zu wahren. Nach der Dürre am Horn von Afrika in 2011, verließen viele Menschen Somalia auf der Suche nach Sicherheit, Nahrung und ärztlicher Versorgung und verschlimmerten so die bereits prekäre Lage für Flüchtlinge in Dadaab. In Dagahaley, einem der fünf Camps in Dadaab, verdreifachte  das MSF Team die Kapazität, indem es ein Notzentrum zur Ernährung mit mehr als 200 Betten errichtete. Gleichzeitig unterhielt MSF ein Hospital mit 100 Betten für Geburtshilfe, Kinderheilkunde, Notfalldienst und allgemeine Medizin.

    Das größte Camp der Welt

    Mit über 400 000 Flüchtlingen ist Dadaab in Kenia das größte Flüchtlingslager der Welt und eines der gefährlichsten.

    Dadaab bietet heute keine Zuflucht mehr. Da immer mehr Menschen aus dem vom Krieg geplagten Somalia kommen, werden die überfüllten Camps zu bleibenden Behausungen, wo die Menschen immer wieder an Lebensmittelnot leiden und den Ausbruch von Krankheiten wie Masern und Cholera erleben.

    Abukar Mohamed Mahamud, der stellvertretende Projektkoordinator von MSF, arbeitet seit über 20 Jahren in Dadaab. "Die Krise in Somalia wird so schnell nicht enden. Die Geschichte wiederholt sich und die Probleme bestehen weiter. Was wir heute sehen, ist genau das, was wir 1991 erlebt haben: verzweifelte Menschen, die aus der Heimat fliehen und alles zurücklassen, um in einem Camp zu landen, wo menschenunwürdige Verhältnisse herrschen".

    Es gibt zur Zeit über 19,5 Millionen Flüchtlinge auf der Welt. Vertriebene zählen nicht zu den Flüchtlingen, weil sie nicht ihr Land verlassen mussten, obwohl sie geflohen sind.

    Es gibt zur Zeit ungefähr 38,2 Millionen Vertriebene in 52 Ländern der Welt. Fast 60% aller Vertriebenen stammen allein aus fünf Ländern: Irak, Süd-Sudan, Syrien, die Demokratische Republik Kongo und Nigeria.