× schließen
74 000 enfants de la région sud de Madagascar souffrent de malnutrition aiguë.

Madagaskar

Ernährungskrise in Süden Madagaskars: MSF weitet Projekte aus

Mission exploratoire menée par MSF pour répondre à la crise nutritionnelle en cours à Madagascar. Juillet 2021 © Erwan Rogard
Pressemitteilungen 
Im Süden Madagaskars sind wegen der schweren Ernährungskrise bereits Tausende Kinder schwer erkrankt. Viele Familien sind in extreme Armut abgerutscht. Seit März 2021 haben Teams von MSF mehrere mobile Kliniken eingerichtet und leisten in verschiedenen Distrikten der Region humanitäre und medizinische Hilfe.

    „Wir sehen mangelernährte Kinder, die nach wochenlanger Behandlung in unseren mobilen Kliniken darum kämpfen, wieder an Gewicht zuzulegen. Die medizinische Versorgung, die wir leisten, und die halben Rationen, die verschiedene Organisationen verteilt haben, reichen nicht aus, um den Trend umzukehren“, sagt die Leiterin der Nothilfeprogramme von MSF, Bérengère Guais.

    Es gibt einfach zu wenig Zugang zu Lebensmitteln. Eine massive Aufstockung der Nahrungsmittelnothilfe hat absolute Priorität. Leiterin der Nothilfeprogramme von MSF, Bérengère Guais.

    Nach Jahren aufeinanderfolgender Dürren sind die Aussichten für die Ernte, die in normalen Zeiten bereits in vollem Gange wäre, extrem schlecht – laut des Famine Early Warning System Network (FEWS NET) wird erwartet, dass die Nahrungsmittelproduktion bis zu 70 Prozent unter dem vergangenen Fünfjahresdurchschnitt liegt. Auch wenn es Unterschiede zwischen den Distrikten gibt, ist die Situation in der Region, in der die Teams von MSF arbeiten, weiterhin katastrophal.

    MSF hat im Juni begonnen, Lebensmittelrationen an die Familien mangelernährter Patient*innen zu verteilen, um ihnen den Zugang zu Nahrung wieder zu ermöglichen, und ihre medizinischen Komplikationen behandelt. Dabei wurden rund 250 Tonnen Lebensmittel verteilt. Um sicherzustellen, dass die Verteilungen bis Oktober andauern, hat MSF weitere 750 Tonnen Lebensmittel bestellt. Darüber hinaus sind mobile Kliniken, die Vorsorgeuntersuchungen und Behandlungen gegen akute Mangelernährung anbieten, an mehr als 15 Standorten in den Regionen Anôsy und Androy eingerichtet worden.

    Seit Beginn der medizinischen Hilfe Ende März haben die Teams von MSF 5.500 unterernährte Kinder unter 10 Jahren behandelt.

    Eine Reihe von Begleiterkrankungen verschlimmert den Zustand der mangelernährten Kinder. Vor allem von Malaria sind 22 Prozent der jungen Patient*innen betroffen, aber sie leiden auch an Atemwegsinfektionen (18 Prozent) und Durchfallerkrankungen (14 Prozent).

    Ein Drittel der mangelernährten Kinder, die in den mobilen Kliniken im Bezirk Amboasary behandelt werden, leiden zudem entweder an Durchfall oder Parasitose, was auf eine mangelnde Versorgung mit sauberem Wasser hindeutet. MSF hat daher seit März 190 Kubikmeter Wasser, 2.872 Kanister und 3.870 Stücke Seife verteilt.

    Spenden