Zwischen dem 1. Januar und 26. März dieses Jahres hat MSF 7.938 Menschen mit Verdacht auf Cholera in den Gesundheitseinrichtungen in den Provinzen Amran, Hadscha, Ibb und Tais aufgenommen. 50 Prozent von ihnen kamen aus der Provinz Ibb. Im selben Zeitraum stieg die Zahl der von MSF behandelten Cholera-Patienten von 140 auf 2.000 pro Woche.
„Cholera gilt als endemisch im Jemen, aber der Anstieg der Fälle ist beunruhigend, da die Regenzeit, die die Gesamtsituation verschlechtern könnte, noch nicht einmal begonnen hat“, sagt Hassan Boucenine, Landeskoordinator von MSF im Jemen. In den Jahren 2016 und 2017 gab es im Jemen zwei schwere Cholera-Ausbrüche. Obwohl die Ausbrüche unter Kontrolle gebracht werden konnten, haben Gesundheitsbehörden und medizinische Organisationen in fast allen Provinzen des Landes seither weiterhin Cholera-Fälle beobachtet.
„Teams von MSF haben in Khamer ein Cholera-Behandlungszentrum mit 50 Betten eröffnet, die Bettenkapazität des Cholera-Behandlungszentrums in Tais erhöht sowie die Zentren in Ibb und Kilo unterstützt“, sagt Boucenine. „MSF hilft in Huth, in der Provinz Amran, in einem Gesundheitszentrum bei der medizinischen Versorgung.“
Der Ausbau der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung ist ebenfalls Priorität, da sie für die Bekämpfung von Cholera unerlässlich sind.
Hassan Boucenine, Landeskoordinator von MSF im Jemen
In Sanaa renovieren Mitarbeiter von MSF eine Abteilung des Krankenhauses Al Kuwait. Dort soll ein Cholera-Behandlungszentrum entstehen. MSF hat zudem 30.000 Liter Ringer-Laktatlösung für Infusionen nach Sanaa geliefert. Diese wird für dehydrierte Patienten verwendet.