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Ebola

© Martin Zinggl

    Allgemeine Information zu Ebola: Symptome und Übertragung

    Ebola, auch bekannt als Ebolafieber, ist eine durch Viren verursachte gefährliche Erkrankung, die laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in bis zu 90 Prozent der Fälle tödlich verlaufen kann. Die Erreger werden durch Körperflüssigkeiten übertragen. Zu den Krankheitszeichen zählen hohes Fieber, Erbrechen und Blutungen. Eine Impfung gegen Ebolaviren existiert nicht, die Patienten müssen isoliert und alle Kontaktpersonen überwacht werden. Bei Epidemien richtet Ärzte ohne Grenzen daher spezielle Behandlungszentren ein. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die Patienten und Patientinnen betreuen, müssen sich an strenge Vorschriften halten, um eine Ansteckung mit dem Ebolavirus zu vermeiden: Sie tragen Schutzkleidung und müssen Desinfektions-Regeln genauestens beachten.


    Erster Ebola Ausbruch in Afrika

    Zum ersten Mal brach Ebola im Jahr 1976 im Norden des ehemaligen Zaire aus, der heutigen Demokratischen Republik Kongo. Das Fieber breitete sich damals zunächst in Yambuku aus, 100 km entfernt vom Ebolafluss (Legbala). Die meisten Menschen, die damit in Berührung kamen, starben. Seitdem trat die lebensbedrohliche Krankheit in mehreren afrikanischen Ländern auf, wie zum Beispiel im heutigen Süd-Sudan, Gabun, der Elfenbeinküste und zuletzt in Guinea, Liberia und Sierra Leone. Ärzte ohne Grenzen beteiligte sich erstmalig im Jahr 1995 in der Stadt Kikwit in der Demokratischen Republik Kongo an der Bekämpfung von Ebola. Danach kam es auch zu Einsätzen in Uganda, Gabun und Kongo-Brazzaville.


    Ebola-Epidemie in Westafrika 2014 – 2016

    Im Dezember 2013 brach Ebola im westafrikanischen Guinea aus, wurde aber erst im März 2014 als Ebola-Ausbruch erkannt. Von dort breitete sich die Krankheit u.a. auf Liberia und Sierra Leone aus. In den betroffenen Ländern wurde dabei zum Teil der Gesundheitsnotstand ausgerufen und schließlich wurde auch durch die Weltgesundheitsorganisation ein weltweiter Gesundheitsnotstand ausgerufen, der im März 2016 aufgehoben wurde. Ärzte ohne Grenzen half seit März 2014 bei der Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Westafrika. Es handelt sich um den größten bekannten Ebola-Ausbruch. Seither waren rund 1.300 internationale  und 4.000 lokal angestellte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Ärzte ohne Grenzen im Einsatz gegen die Krankheit. Am 14. Januar 2016 wurde die Epidemie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) offiziell für beendet erklärt, nachdem in allen drei Ländern eine Zeitspanne von 42 Tagen ohne neue Fälle abgelaufen war und alle bekannten Übertragungsketten unterbrochen sind. Die WHO erklärte aber auch, dass immer wieder vereinzelt neue Ebola-Fälle in der Region auftreten können. Bei dem Ausbruch starben laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 11.300 Menschen.


    Post-Ebola-Behandlungen wurden übergeben

    Ende September 2016 wurden die Hilfsprogramme von Ärzte ohne Grenzen für Überlebende in Guinea und Sierra Leone beendet, und in Liberia wird die Post-Ebola-Hilfe vor Ende des Jahres 2016 auslaufen. Die meisten medizinischen Beschwerden, unter denen Überlebende leiden, wurden behandelt. Für Überlebenden der Ebola-Epidemie, die eine permanente psychologische Unterstützung benötigen, ist eine Betreuung durch das nationale Gesundheitssystem oder andere Organisationen in die Wege geleitet.
     

    Ärzte ohne Grenzen ist weiterhin im Einsatz

    Die Gesundheitssysteme in den am schwersten von Ebola betroffenen Ländern haben immensen Schaden genommen. Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben im Kampf gegen die Epidemie ihr Leben verloren. Eine Stärkung der Gesundheitsversorgung in den betroffenen Ländern bedeutet verbesserte Frühwarnsysteme, Maßnahmen zur Verhinderung von Ansteckungen und Notfallpläne, die eine schnelle Reaktion auf einen neuen Ebola-Ausbruch oder andere Krankheiten ermöglichen.

    Ärzte ohne Grenzen unterstützt die Länder bei der Bewältigung der Krise nach Ende der Ebola-Epidemie. So hat die Organisation in Monrovia (Liberia) eine Kinderklinik eröffnet. In Sierra-Leone gibt es Mutter-Kind-Programme, und in der Hauptstadt Guineas, Conakry, werden weiterhin HIV-Patienten behandelt. Darüber hinaus unterstützt Ärzte ohne Grenzen in Zusammenarbeit mit Gesundheitsministerien in verschiedenen Ländern die Forschung zu einem Impfstoff gegen Ebolaviren, indem klinische Tests realisiert werden.

    Im Jahr 2019 behandelte Ärzte ohne Grenzen 910 Menschen mit hämorrhagischem Fieber, darunter auch Ebola.