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HIV/AIDS

© Wendy Marijnissen

    Das humane Immundefizienz-Virus (HIV) wird durch Blut und Körperflüssigkeiten übertragen und schwächt allmählich das Immunsystem. Es führt - meist im Verlauf von drei bis zehn Jahren - zum 'erworbenen Immundefektsyndrom' (nach der englischen Bezeichnung abgekürzt als AIDS). Wenn der Virus sich ausbreitet, beginnen die Kranken unter sogenannten opportunistischen Infektionen zu leiden. Tuberkulose (TB) ist häufigste der Infektionen, an der HIV/Aids-Patienten sterben.

    Ein einfacher Bluttest kann den HIV-Status klären. Allerdings leben viele Menschen jahrelang ohne Symptome und wissen oft gar nicht, dass sie sich mit HIV angesteckt haben. Kombinationspräparate, die als antiretrovirale Medikamente bekannt sind, unterstützen die Bekämpfung des Virus und ermöglichen den Menschen somit ein längeres und gesünderes Leben, ohne dass das Immunsystem schnell geschwächt wird. Die Einnahme von antiretroviralen Medikamenten verringert zudem beträchtlich die Wahrscheinlichkeit, dass der Virus auf andere Menschen übertragen wird.

    Neben der Behandlung gehören zu den umfangreichen HIV/Aids-Programmen von Ärzte ohne Grenzen folgende Aktivitäten: Aufklärung und Gesundheitserziehung, Verteilen von Kondomen, HIV-Tests, Beratung und die Vorbeugung der HIV-Übertragung von Müttern auf ihre Kinder. Letzteres bedeutet, dass die Mutter während der Schwangerschaft und Entbindung antiretrovirale Medikamente erhält, auch dem Neugeborenen werden sie kurz nach der Geburt verabreicht.

    MSF stellte eine erstklassige und eine zweite ARV-Behandlung für 144.800 Personen im Jahr 2019 zur Verfügung.