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Psychische Gesundheit

Mohammad was kidnapped by an armed group and spent several months in captivity before fleeing and reuniting with part of their family. Niger, August 2018. © Juan Carlos Tomasi/MSF
© Juan Carlos Tomasi/MSF

    Die Zahl mentaler Erkrankungen weltweit wird schon viel zu lange unterschätzt. Entwicklungsländer sind am stärksten betroffen. Gewalt, Menschenrechtsverletzungen, Armut, fehlende Gleichberechtigung und eine minimale Schulausbildung führen zu einer Verschlimmerung psychischer Probleme.

    MSF hat Psychische Gesundheit als Teil der Grundversorgung für folgende betroffene Gruppen in sein Programm aufgenommen:

    • Opfer von Gewalt, insbesondere von sexueller Gewalt
    • Patienten, die aus ihrem Heimatland flüchten mussten oder innerhalb ihres Heimatlandes auf der Flucht sind
    • Personen, die an chronischen Krankheiten wie HIV/AIDS oder TB leiden
    • Opfer von Naturkatastrophen
       

    Einer von vier Patienten

    Man geht davon aus, dass einer von vier Patienten, der eine Gesundheitseinrichtung aufsucht, ein mentales, neurologisches oder verhaltensbezogenes Problem aufweist. In den meisten Fällen werden diese Gesundheitsprobleme weder diagnostiziert noch behandelt.

    Die Zahl mentaler Erkrankungen weltweit wird schon viel zu lange unterschätzt. Entwicklungsländer sind am stärksten betroffen. Gewalt, Menschenrechtsverletzungen, Armut, fehlende Gleichberechtigung und eine minimale Schulausbildung führen zu einer Verschlimmerung der psychischen Probleme.
     

    Grundversorgungsprogramm

    MSF hat nun auch die mentale Gesundheitsversorgung für Opfer von Gewalt, vor allem sexueller Gewalt in sein Portfolio aufgenommen. Patienten, die aus ihrem Heimatland flüchten mussten, die innerhalb ihres Heimatlandes auf der Flucht sind oder an chronischen Erkrankungen wie HIV/AIDS und TB leiden, werden ebenfalls in dieses Grundversorgungsprogramm einbezogen. MSF erachtet diese Massnahmen auch für Opfer von Naturkatastrophen und ähnlichen Situationen als notwendig und wichtig.

    In den Bereichen, in denen MSF tätig ist, bieten Berater, Psychologen, Ärzte und Psychiater psychologische Betreuung und Medikamente an, um so die häufigsten Probleme bis hin zu extrem belastenden mentalen Erkrankungen zu behandeln. Für die meisten Erkrankungen gibt es kostengünstige Behandlungen, die den Betroffenen dabei helfen können, sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern.

    Im Jahr 2019 stellte MSF 404,700 Einzelgespräche und 104.200 Einzelgespräche in Gruppensitzungen.