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Impfungen

© Haavar Karlsen

    Impfen ist immer noch die wirksamste Massnahme, um eine Bevölkerung vor gewissen Krankheiten wie Diphtherie, Kinderlähmung, Starrkrampf, Masern, Keuchhusten, Tuberkulose, Gelbfieber oder Hirnhautentzündung zu schützen.

    Da sie die beste Waffe im Bereich der Prävention ist, sind Impfkampagnen eine der Hauptaktivitäten von Médecins Sans Frontières. Bei Massenvertreibungen organisiert MSF regelmässig vorbeugende Impfkampagnen. MSF nimmt auch am von Regierungsstellen eingeführten "Erweiterten Impfprogramm" teil und arbeitet eng mit internationalen Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) zusammen.

    Impfungen gehört zu den Aktivitäten, welche im Kampf gegen die Ausbreitung einer Epidemie durchgeführt werden können. In einem Flüchtlings- oder Vertriebenenlager, wo Promiskuität und verschlechterte hygienische Bedingungen das Auftreten von Epidemien fördern, ist es in der Errichtungsphase des Lagers sehr wichtig, gegen Masern zu impfen. Das Ziel einer Impfkampagne ist es, mindestens 90 Prozent der Zielbevölkerung - Menschen, welche sich mit der Krankheit anstecken könnten - zu erreichen. Bei Vertreibungen beispielsweise sind dies vor allem Kinder zwischen sechs Monaten und 15 Jahren. Impfkampagnen gegen Hirnhautentzündung zielen hingegen auf Menschen zwischen sechs Monaten und 30 Jahre.

    Die Durchführung einer Impfkampagne

    Die Durchführung einer Impfkampagne verlangt eine gründliche Vorbereitung. Die MSF-Teams beschaffen sich normalerweise Karten der jeweiligen Region sowie die demografischen Daten, um die Anzahl Betroffener und ihre Erreichbarkeit zu analysieren.

    In dieser Phase wird auch die Vorgehensweise festgelegt: Es wird entweder für eine Impfkampagne (d.h. in mehreren Gegenden, an verschiedenen Orten, über einen gleichen Zeitraum), für Impfungen am Aufnahmeort der Flüchtlinge, in Ambulatorien oder in MSF- Ernährungszentren entschieden.

    Eine Impfkampagne muss möglichst schnell durchgeführt werden, damit die Ausbreitung einer Krankheit eingedämmt werden kann. Meist setzt sich das Impfteam aus einheimischem Personal, medizinischem Hilfspersonal und Administratoren zusammen; ergänzt werden sie durch einen Verantwortlichen von Médecins Sans Frontières und einen Logistiker.

    Der Einsatz beginnt erst, wenn alles bereit ist, denn eine Unterbrechung der Impfungen kann zu einem Durcheinander und zu Unruhen führen. Im Durchschnitt können ein Gesundheitsarbeiter und zwei Gehilfen pro Stunde 350 Personen impfen, das bedeutet 2 000 bis 2 800 Personen pro Tag.

    Im Jahr 2018 führte MSF

    412.300

    Routineimpfungen durch.